Beifuß

Die Mutter der Heilkräuter

bot. Name:

Artemisia vulgaris

Familie:

Korbblütler

Standort:

Wege, Ufer, Auen, Ödland

Blüte:

Juli- November

Blütenfarbe:

gelb, rotbraun
Herbal Hunter – Claudia Zesche, Kräuter- und Wildnispädagogin . Erfahre mehr über die natürliche Vielfalt der essbaren Wildkräuter und Bäume! Ich biete dir Kräuterwanderungen und -Workshops in Potsdam. Entdecke umfassendes Kräuterwissen in meinem Herbarium. Trau dich die leckeren Wildkräuter-Rezepte zu probieren!

Erkennungsmerkmale

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Artemisia vulgaris (Gewöhnlicher Beifuß) zählt zu den Korbblütengewächsen, genauer gesagt zur Familie Artemisia, wozu auch Wermut und Estragon gehören. Die Staude kann eine Wuchshöhe von 50 bis 180 cm erreichen. Die 3 bis 4 mm langen Blütenkörbchen sitzen rispenartig an den Stängelspitzen und bestehen nur aus Röhrenblüten mit gelblich brauner Farbe. Blütezeit ist von Juli bis November wobei die Blüten vom Wind bestäubt werden. Der Stängel ist kantig, starr, oft rotbraun überlaufen und aufrecht. Die Blätter sind fiederspaltig mit gesägten Abschnitten. Ein besonderes Erkennungsmerkmal: die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Blattunterseite weißgrau und beharrt. Beim Zerreiben entsteht ein schwacher Geruch.

Verwechslung mit anderen Pflanzen


Der Beifuß wird gelegentlich mit dem Wermut verwechselt. Hier sind beide Blattseiten silbergrau und filzig beharrt. Vor der Blüte besteht auch Verwechslungsgefahr mit dem Rainfarn, dessen Blattunterseite grau und nicht raufilzig behaart ist oder dem Jakobs-Greiskraut, dessen Blattabschnitte rundlich gelappt und nicht spitz gezähnt sind. Beide blühen gelb und sind schwach giftig.

Namensgebung und Mythologie


Artemis ist der Name der Göttin der Jagd und des Mondes. Sie schützte Tiere und war die Geburtshelferin der Frauen. Sie brachte Artemisia, das Mutterkraut, als Geschenk auf die Erde. Vulgaris bedeutet „gewöhnlich“. So wächst das Kraut gewöhnlich „bei Fuß“. Andere Namen, die ebenfalls mit Beifuß in Verbindung gebracht werden sind: Hebammenkraut, Frauenkraut, Mutterkraut, Weiberkraut, Wilder Wermut, Fliegenkraut und Besenkraut.
Nachgewiesen ist, dass Beifuß schon immer Begleiter des Menschen war. An Hand der Pollen kann man den Weg der Pflanze nachvollziehen. Von Afrika aus eroberte sie Europa und Sibirien, gelang über die Behringstraße nach Alaska und von dort über Nordamerika bis in die Anden von Peru. (Storl: Ur-Medizin) Bereits Mammut- und Rentierjäger vertrieben mit seinem Rauch bösartige Geister, legten ihre Kultsstätten damit aus oder nutzten es als Hebammen- und Frauenheilpflanze. Um sich von Krankheiten zu entledigen, wurden früher aus den Zweigen Sonnenwendgürtel geflochten. Mit ihnen wurde zunächst um das Feuer getanzt bis sie hineingeworfen wurden. Heute wird mit Beifuß als Schutz- und Reinigungskraut noch Häuser und Ställe ausgeräuchert.
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Inhaltsstoffe und Heilwirkung

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Im Beifuß sind ätherische Öle (Cineol), Bitterstoffe, Gerbstoffe, Inulin und Vitamine enthalten. Eigenschaften dieser Inhaltsstoffe nutzt man für innere und äußere Anwendungen. Die Blätter sind reich an Vitaminen und wirken blutreinigend, unterstützen also hervorragend den Frühjahrsputz des Körpers. Ein Tee aus dem blühenden Kraut bringt Wärme in Körper und Knochen, steigert die Abwehrkraft in Erkältungszeiten und wirkt verdauungsfördernd. Aufgrund dieser Wirkung ist Beifuß auch Bestandteil der meisten Magenbitter. getrocknente Beifußblüten Beim Zerreiben der Blätter und Blüten treten ätherische Öle hervor. Sie vertreiben Insekten. Bereits in frühzeitlicher und mittelalterlicher Frauenheilkunde fand der Beifuß als Frauen- und Hebammenkraut vielfältige Verwendung. Als Tee getrunken, wirkt er während der Menstruation entspannend und entkrampfend. Zudem hilft er bei der Einleitung der Geburt, als Sitzbad gegen Unfruchtbarkeit oder auch als Abtreibungsmittel (blutungsförderne Eigenschaft). Daher ist in der Schwangerschaft von Beifuß abzuraten.
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Verwendung in der Küche

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Traditionell findet Beifuß in der Küche als Gewürz bei Gänse- oder Schweinebraten und Wildgerichten Verwendung. Die Pflanze unterstützt die Fettverbrennung. Dabei werden der Speise frische oder getrocknete Blätter und Blütenknospen der oberen Triebe beigemengt. Sein bestes Aroma entfaltet der Beifuß, wenn die Blütenknospen noch geschlossen sind. In den meisten Gegenden ist das im Juni. Je mehr die Pflanze in Blüte steht, um so bitterer wird ihr Geschmack. Junge Blätter im April und Mai geerntet, sind beispielsweise ein Bestandteil der Neunkräutersuppe. Junge frische Blätter würzen auch Salate, Suppen, Bratkartoffeln und Eierspeisen. Achtung auch bei Pollenallergiker: Sie sollte Beifuß nicht beziehungsweise nur in Maßen als Gewürz verwenden.
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Essbare Wildpflanzen:

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